Die Sozialdemokratische Partei Appenzell Innerrhoden (SP AI) sagt an ihrem Parteitag vom 6.November «Ja» zur Pflegeinitiative und zum Covid-19-Gesetz. Die Justizinitiative lehnt sie ab. Mit dem neuen Finanzdelegierten, Ramazan Taskin, ergänzt sie die Parteileitung. Sie beschliesst zu Beginn ihres Jubiläumsjahrs «10 Jahre SP AI» eine offensivere Strategie zur Mitgliedergewinnung und zur Positionierung ihrer Politik, welche die Menschen und ihre Arbeit vor Kapitalgewinne stellt.

Am Parteitag der SP AI spricht sich ihr Präsident, Martin Pfister, in seiner Rede deutlich für bessere Arbeitsbedingungen der vielen verkannten Leistungsträgerinnen und Leistungsträger unserer Gesellschaft aus: «Oft ist der Alltag dieser Arbeitskräfte, die auch während der Corona-Pandemie dafür sorgen, dass unser gesellschaftliches Leben in Appenzell Innerrhoden funktioniert, von prekären Beschäftigungsverhältnissen, niedrigen Löhnen, Stress und Druck geprägt. Eine sozialdemokratische Politik, welche die Menschen und ihre Arbeit vor Kapitalgewinne stellt, ist auch im ländlichen Gebiet aktueller denn je.»

In einem ersten Schwerpunkt befasst sich die SP AI mit der Pflegeinitiative. Magdalena Amann, Pflegefachfrau HF, Herisau, berichtet über die prekäre Situation im Pflegealltag, die sich bereits vor der Covid-Pandemie deutlich zugespitzt hat: «Dauerstress, fehlende Zeit und Personalmangel verhindern eine seriöse und würdige Pflege- und Fürsorgearbeit. Diese unbefriedigenden Bedingungen führen zu immer mehr Berufsausstiegen von qualifizierten Mitarbeitenden, welche den Pflegeberuf ursprünglich motiviert gewählt haben, was den Pflegenotstand weiter verschärft.»

Barbara Gysi, Nationalrätin SG, betont: «Neben einer Ausbildungsoffensive sind auch verbesserte Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal unabdingbar, um die Pflegequalität zu sichern und um genügend Pflegende zu garantieren.» Mit dem indirekten Gegenvorschlag würde nur die Ausbildung in Pflegeberufe finanziell gefördert. Dazu müssten jedoch vorerst auch die Kantone ihre Hausaufgaben machen und entsprechende Gelder sprechen. Die SP AI sagt zu dieser Initiative einstimmig «Ja», damit mehr Pflegende ausgebildet werden können, die Berufszufriedenheit steigt und die Pflegequalität gesichert wird. Im Weiteren unterstützt sie ebenso deutlich das Covid-19-Gesetz und lehnt die Justizinitiative einstimmig ab. Ihre Argumente zu diesen drei Abstimmungsvorlagen wird sie zu einem späteren Zeitpunkt ausführlicher kommunizieren.

Die SP AI verstärkt mit ihren parteiinternen Wahlen die Parteileitung. Ruedi Huber, tritt von seinem Amt als Finanzdelegierter, das er seit der Gründung der Partei innehat, zurück. Er wird für seine verantwortungsvolle Arbeit um die Parteifinanzen gebührend gewürdigt. Weiterhin wird er sich als Mitglied der Parteileitung in der SP AI engagieren. Ramazan Taskin, ein junger und motivierter Sozialdemokrat, wird neu als Finanzdelegierter und Parteileitungsmitglied gewählt. Die Anwesenden bestätigen Susann Inauen ein weiteres Jahr in der Parteileitung. Martin Pfister wird in den von der SP Schweiz an Stelle der Geschäftsleitung neu geschaffenen Parteirat gewählt.

Die SP AI befasst sich mit einer offensiveren Strategie zur Mitgliedergewinnung und zur Positionierung ihrer Politik in Appenzell Innerrhoden. In einem Workshop unter Leitung von Daniela Mittelholzer, Vizepräsidentin SP AI, und Simon Roth, Verantwortlicher der SP Schweiz für Basiskampagne und Mitglieder, tragen die Anwesenden Ideen zusammen, die im Jubiläumsjahr «10 Jahre SP AI» konkretisiert und umgesetzt werden. Die SP AI heisst alle Interessierten an einer Politik, welche die Menschen und ihre Arbeit vor Kapitalgewinne stellt, herzlich willkommen.

07. Nov 2021